Unsere Pilgerreise nach Lisieux im Juli 2024
Bericht von Frau Anita Wursthorn, Berlin
Die Wallfahrt zur heiligen Thérèse von Lisieux begann am 17. Juli 2024 in Wemding (Bistum Eichstätt) an der Wallfahrtskirche Maria Brünnlein. Nachdem wir den Reisesegen vom dortigen Wallfahrtsrektor bekommen hatten, fuhren wir 38 Pilger aus verschiedenen Teilen Deutschlands und Österreichs früh morgens bei wunderbarem Wetter los. Im Bus wurden Lieder- und kleine Stundenbücher verteilt, und nachdem sich P. Georg Gantioler FSO, seine Stellvertreterin, Frau Margarete Granger, und auch der Busfahrer Georg Schweiger, den wir Schorsch nennen durften, vorgestellt hatten, begannen wir die Reise mit Gebeten und Liedern.
Der erste Stau auf der Autobahn wurde von dem glänzenden Busfahrer erfolgreich umrundet. Die Stimmung im Bus lockerte sich und wir begannen miteinander zu reden. Schon bald bat P. Georg, dass wir uns über das Mikrofon kurz vorstellen und erzählen, was uns zur Teilnahme an der Pilgerfahrt motiviert hat. Das Mikrofon machte die Runde und der erste Eindruck, dass es sich um eine gut ausgewogene Gruppe handelt, wurde im Laufe der Reise immer mehr bestätigt. Wir beteten jeden Tag den Rosenkranz und am zweiten Reisetag wurde er sogar in fünf verschiedenen Sprachen – italienisch, spanisch, kroatisch, amerikanisch und flämisch vorgebetet, da wir Mitpilgerinnen mit diesen sprachlichen Hintergründen hatten. Jede Vorbeterin durfte ihr eigenes Anliegen nennen. Dabei waren vor allem Themen wie Spannungen in Familien und unter Völkern, Ausgrenzung, Krankheit und vor allem der Friede in Europa und in der Welt wichtig.
Die erste Reisestation war Maria Rosenberg nördlich von Pirmasens im Schwarzbachtal. Dort wurden wir nicht nur vom Duft der blühenden Rosen empfangen, wir haben ein gutes Mittagessen bekommen und konnten in der schönen Wallfahrtskirche eine Messe feiern. Anschließend fuhren wir direkt nach Reims, wo wir die erste Nacht verbrachten. Nach dem Frühstück konnten wir dort die berühmte Kathedrale besichtigen. In ihr wurden bis zum 19. Jahrhundert die französischen Könige gekrönt, und sie ist ein Meisterwerk der gotischen Architektur. Paris konnten wir wegen der Absperrung zur Olympiade 2024 nicht anfahren, so ging es weiter nach Chartres. Nach der Besichtigung der wunderschönen Kathedrale und einer Mittagspause durften wir in der Krypta eine heilige Messe feiern. Danach fuhren wir nach Alençon, der Geburtsstadt der heiligen Thérèse.
Dort besichtigten wir am nächsten Morgen das Geburtshaus, in dem Thérèse bis zum Alter von fünf Jahren wohnte, und von wo aus sie nach dem Tod ihrer Mutter mit ihrem Vater und ihren Schwestern nach Lisieux zog. Wir feierten die heilige Messe in der angebauten Kapelle und konnten durch ein Glas direkt in das Geburtszimmer von Thérèse und das Sterbezimmer von Zélie, ihrer Mutter, blicken. Anschließend wanderten wir zur nahegelegenen Basilika Notre-Dame d’Alençon, der Hochzeitskirche der Eltern Martin und der Taufkirche von Thèrése, in der auch ihr Taufkleid aufbewahrt wird.
Am Nachmittag fuhren wir dann Richtung Küste nach Langrune-sur-Mer, wo wir das Grab von Abbé Maurice Belliére, Afrikamissionar und geistlicher Bruder von Thérèse, besuchten und unterwegs einen Soldatenfriedhof sahen und ein Plakat, das an den Tag der Landung der Amerikaner (D-Day 6.6.1944) an der Küste erinnerte. Nach einem Gebet am Grab und der Besichtigung der Kirche fuhren wir weiter zum Heimsuchungskloster in Caen, wo wir am Grab von Léonie Martin, der Schwester der hl. Thérèse, die Vesper beteten. Am Abend erreichten wir Lisieux, unser eigentliches Ziel. Hier konnten wir nur für mehrere Tage in unserem Pilgerhaus „Ermitage“ wohnen.
Unsere Gruppe wurden am nächsten Tag von Frau Ria Augustijns, einer der deutschen Sprache kundigen Mitarbeiterin des Heiligtums, empfangen. Sie begeisterte uns mit ihrer tiefgründigen Liebe zu Thérèse und konnte im Zuge ihrer Führungen durch das Museum, die Kathedrale St. Pièrre und die Basilika immer wieder Texte zitieren, die direkt ins Herz trafen. Am Nachmittag konnten wir in der Basilika auch die neue Kapelle zu Ehren der Eltern Martin und ihren Reliquienschrein besuchen.
Sehr beeindruckend war am Sonntag das feierliche Hochamt in der großen Basilika in Lisieux mit dem neuen Rektor des Heiligtums, Abbé Emmanuel Schwab. Am Abend davor konnten wir an der Lichterprozession um den Platz vor der Kirche teilnehmen und auch dort durften wir einige Teile in Deutsch vorbeten. Am Sonntagnachmittag fuhren wir mit dem Bus noch kurz ans Meer, in den Ferienort Trouville, wo auch Thérèse mit ihrer Familie immer wieder war.
Der Montag stand ganz im Zeichen der Stille und Einkehr. Wir hörten von P. Georg Gantioler zwei gute Vorträge über die Gedichte Thérèses „Aus Liebe leben“ und „Mein Lied vom Heute“. Wir hatten auch Anbetung und Beichtgelegenheit.
Vor der Rückreise am Dienstag feierten wir noch eine heilige Messe in der Kapelle der Ermitage und unser Busfahrer fuhr uns zur Wallfahrtsstätte Banneux in Belgien nahe der deutschen Grenze. Dort konnten wir im Gebet verweilen, dann gab es ein gutes Abendessen und am Tag danach fuhren wir mit dem Bus zurück nach Wemding. Im Bus wurden in einer theologischen Stunde noch Fragen der Teilnehmer beantwortet, die neben P. Georg auch von unserem Mitpilger P. Willibrord Driever OSB beantwortet wurden. Erfüllt und wohlbehalten kamen wir am Mittwochabend wieder in Wemding an.
Fotos: Magdalena März und Georg Gantioler; alle Fotos Copyright und Datenschutz bei: Theresienwerk e.V.
















